Unternehmensverkauf Ablauf:
Die wichtigsten Schritte und Phasen

19. Juli 2025 | Artikel

Dieser Leitfaden adressiert Gesellschafter und Entscheidungsträger von Unternehmen, die vor einer der grundlegendsten Entscheidungen ihres Unternehmenslebens stehen – ihr Unternehmen zu verkaufen – ganz oder teilweise. Ein erfolgreicher Verkauf eines Unternehmens ist weit mehr als eine reine Transaktion – dieser komplexe Prozess erfordert strategische Vorbereitung, durchdachte Marktansprache und professionelle Verhandlungsführung auf Augenhöhe mit erfahrenen Käufern.

Transaktionsanalysen belegen, dass Gesellschafter, die den Ablauf eines Unternehmensverkaufs professionell strukturieren, bessere Ergebnisse erzielen und die Transaktionsdauer verkürzen.

Author: Maurice Heinz
  

INHALTE DES ARTIKELS

Wie ist der zeitliche Ablauf eines Unternehmensverkaufs?

Der professionelle Unternehmensverkauf folgt einem bewährten Sechs-Phasen-Modell, das sich in der Praxis etabliert hat. Jede Phase verfügt über definierte Erfolgskriterien, messbare Meilensteine und klare Übergabepunkte zur nachfolgenden Prozessstufe.

Die Gesamtdauer des Verkaufsprozesses beträgt für mittelständische Unternehmen typischerweise 6–18 Monate vom initialen Strategieworkshop bis zur finalen Eigentumsübertragung.
– In einfacheren Verkaufssituationen: 6–9 Monate
– In komplexen Verkaufssituationen (z. B. mit kartellrechtlichen Genehmigungen): 12–18 Monate

Hinweis: In Fällen mit besonders komplexen Transaktionen (z. B. aufgrund mehrerer Jurisdiktionen, sehr komplexen Due Diligence Phasen oder umfangreichen Vollzugs-Bedingungen mit Dritten) kann der Zeitlauf auch länger angesetzt werden. Von der frühzeitigen Unternehmensvorbereitung über die zielgerichtete Käuferansprache bis zur abschließenden Vertragsverhandlung entscheidet die Qualität und Kapazität der Prozessführung maßgeblich über den Transaktionszeitraum und das Ergebnis.

 
Strategische Vorbereitung Unternehmensbewertung Grundsatzentscheidungen Bewertung/ Wertpotentiale Projektplanung Teamzusammenstellung Marktpositionierung und Verkaufsunterlagen Transaktionsstrategie Transaktionsstruktur Firmenprofil und Info Memo Marktsondierung Käuferansprache und Qualifizierung Short List Käufer Verkaufsverfahren Aktivierung Netzwerk Ansprache Käufer Käuferauswahl und erste Verhandlung Vorstellungs - und Sondierungsgespräche Selektion Interessenten Absichtserklärung (LOI) Due Diligence und Datenraum - Management Datenraumbereitstellung Koordinierung Datenbereitstellung Due - Diligence Steuerung Vertragsverhandlung und Transaktionsabschluss Verhandlung Finalisierung Verträge Vertragsunterzeichung Vollzug/ Tag 1 1 2 3 4 5 6 Ca. 4 - 8 Wochen Ca. 3 - 6 Wochen Ca. 4 - 6 Wochen Ca. 4 - 6 Wochen Ca. 4 - 12 Wochen Ca. 4 - 10 Wochen © XQUENT & COMPANY XQUENT VORGEHEN UNTERNEHMENSVERKAUF
 

Strategische Vorbereitung und Unternehmensbewertung
4-8 Wochen

Die Initialphase fokussiert auf die Schaffung einer belastbaren Grundlage für den gesamten Verkaufsprozess. Zunächst erfolgt die Klärung aller Verkaufsziele zwischen den Gesellschaftern durch strukturierte Workshops. Parallel dazu werden kritische Deal Blocker identifiziert und Bewertungen durchgeführt:

Kernarbeitsschritte:

  • Gesellschafter-Workshop zur Zieldefinition und Konsensbildung

  • Assessment Käuferstrategie, Übergabestrategie und Vorgehen

  • Bewertungskorridore basierend auf multiplen Bewertungsansätzen und Strategien

  • Finanzielle Aufbereitung mit Normalisierung aller Positionen

  • Koordinierte Einbindung spezialisierter Steuer- und Rechtsberater

  • Erarbeitung und Vorbereitung etwaiger Optimierungspotentiale

Qualitätsansatz: Ein proaktiver Umgang mit Risiken und Lösungsvorschlägen baut bei Käufern Vertrauen auf – eine wesentliche Grundlage für einen erfolgreichen Gesellschafterwechsel. Gleichzeitig werden Potenziale offengelegt und finanziell belegt.

 
 

Marktpositionierung und Verkaufsunterlagen
3-6 Wochen

Diese Phase konzentriert sich auf die Entwicklung einer überzeugenden Marktpositionierung und die Erstellung institutioneller Verkaufsunterlagen. Zunächst wird eine differenzierte Unternehmensstory entwickelt, die die strategischen Alleinstellungsmerkmale und besagte Potentiale wie etwa Wachstumsperspektiven für verschiedene Käufersegmente darlegt.

Kernarbeitsschritte:

  • Anonymisiertes Profil des Unternehmens für die diskrete Erstkontaktaufnahme

  • Confidential Information Memorandum als umfassende Unternehmenspräsentation

  • Management-Präsentation für strukturierte Käufergespräche für verschiedene Käufertypen

  • Standardisierte Vertraulichkeitsvereinbarungen (NDA)

  • Prozessbrief mit klaren Verfahrensregeln und Zeitplänen

Qualitätsansatz:

Der professionelle Umgang mit vertraulichen Unterlagen ist während des gesamten Prozesses von größter Bedeutung. Aussagekräftige Unterlagen für den Verkaufsprozess signalisieren Professionalität und setzen Qualitätsmaßstäbe für den weiteren Prozess.

 
 

Systematische Käuferansprache und Qualifizierung
4-6 Wochen

Die Käuferansprache erfolgt diskret und hochselektiv über etablierte Netzwerke vorqualifizierter Investoren und strategischer Käufer. Die Erstansprache erfolgt ohne Unternehmensnennung, um absolute Vertraulichkeit zu gewährleisten und Wettbewerbsaufklärung zu verhindern. Nur nach Interessensbekundung und nach dem Unterzeichnen einer Geheimhaltungsvereinbarung werden sukzessive detailliertere Informationen freigegeben.

Ansprachesystematik:

  • Tier-A-Kandidaten: Höchste Passung und nachgewiesene Finanzierungsfähigkeit

  • Tier-B-Kandidaten: Hohe Passung mit erweiterten Qualifizierungsanforderungen

  • Tier-C-Kandidaten: Opportunistische Ansprache

Qualitätsansatz:

Die gezielte Ansprache erfolgt auf Basis fundierter Käuferanalysen und Marktkenntnis. Nur vorqualifizierte Käufer mit nachgewiesener Seriosität und Passung erhalten einen Kontakt und Zugang zu Unternehmensinformationen.

 
 

Käuferauswahl und erste Verhandlung
4-6 Wochen

In dieser kritischen Phase treffen die Erwartungen beider Seiten detaillier aufeinander. Der Ansatz wird je nach Situation sehr individuell ausgestaltet – von Bieterverfahren bis hin zu selektiven, sogenannten „Single-Track"-Prozessen.

Qualifizierten Interessenten wird die Möglichkeit gegeben, das Managementteam in strukturierten Präsentationssitzungen tiefer kennenzulernen und eigene Akquisitionsstrategien sowie Integrationspläne im Detail vorzustellen. Interessierte Käufer werden aufgefordert, unverbindliche Angebote nach einem einheitlichen Standard oftmals auch in Form einer Absichtserklärung (engl.: Letter of Intent (LOI)) vorzulegen. Diese enthält neben einem indikativen Kaufpreis und den wichtigsten Kaufpreiskomponenten auch Bedingungen für die Übernahme sowie geplante Finanzierungsmodelle.

Qualitätsansatz: Basierend auf der Gesamtbewertung aller Angebotsbestandteile wird der passende Weg gewählt. Mit dem präferierten Kandidaten kann eine zeitlich befristete Exklusivitätsvereinbarung getroffen werden, um die Due-Diligence-Prüfungen gezielt und strukturiert auszusteuern.

 
 

Due Diligence und Datenraum-Management
4-12 Wochen

Die Due Diligence Prüfung stellt Interessenten bewertungsrelevante Daten und Unterlagen zur Verfügung. Die Strukturierung folgt institutionellen Standards und ermöglicht den Käuferberatern einen effizienten und vollständigen Prüfungsablauf. Der Unternehmenskaufvertrag wird in dieser Phase bereits aufgesetzt, mitunter bezugnehmend auf die Ergebnisse dieser Prüfung. Während komplexe Verkaufssituationen Datenräume mit mehreren tausend Unterlagen und Fragen erfordern, begrenzen sich einfache Projekte auf wenige hundert Unterlagen mit entsprechend deutlich weniger Fragen im Due Diligence-Prozess.

Datenraum-Kategorien:

  • Kommerzielle, strategische Informationen: Marktpositionen, Wettbewerbsanalysen, Wachstumspläne, Details zum Geschäftsmodell wie Produkt, Service, Vertrieb etc.

  • Finanzinformationen: Jahresabschlüsse, Management-Reports, Forecasts, Steuerunterlagen etc.

  • Rechtliche Dokumentation: Gesellschaftsverträge, wesentliche Verträge, Lizenzen, Rechte, Zertifizierungen/ Genehmigungen etc.

  • Operative Daten: Organisationsstrukturen, Personalinformationen, funktionale Factbooks etc.

  • Technische Daten: Technologien, Technologiepartner, Architekturen etc.

  • Weitere

Qualitätsansatz: Ein professioneller, DSGVO-konformer virtueller Datenraum wird eingerichtet und systematisch mit allen entscheidungsrelevanten Unternehmensinformationen befüllt. Die Koordination erfolgt mittels systematischem Projektmanagement.

 
 

Vertragsverhandlung und Transaktionsabschluss
4-10 Wochen

Die finale Phase konzentriert sich auf die Aushandlung eines ausgewogenen Transaktionsvertrags, der die Interessen beider Parteien berücksichtigt und gleichzeitig rechtlich klare Rahmenbedingungen schafft.

Exemplarische Vertragsinhalte:

  • Kaufpreisstruktur inklusive Kaufpreiskomponenten wie Earn-out-Regelungen sowie klar definierter Zahlungsmodalitäten

  • Verkäufergarantien und geregelte Haftungsverteilung mit zeitlichen und betragsmäßigen Begrenzungen

  • Haftungsausschlüsse und -beschränkungen einschließlich De-minimis-Schwellen, Haftungshöchstbeträge (Caps) und Selbstbehalte (Baskets)

  • Freistellungsregelungen für bekannte Risiken und Altlasten sowie Verfahren zur Geltendmachung von Garantieansprüchen

  • Wettbewerbsverbote und Abwerbungsverbote für Schlüsselpersonal mit räumlicher, zeitlicher und sachlicher Begrenzung

  • Material Adverse Change (MAC)-Klauseln als Rücktrittsrecht bei wesentlichen negativen Veränderungen zwischen Signing und Closing

  • Mechanismen zur Kaufpreisanpassung wie Net Working Capital-, Net Debt- oder Cash-Free/Debt-Free-Anpassungen

  • Closing Conditions (Vollzugsbedingungen) einschließlich erforderlicher behördlicher Genehmigungen (kartellrechtlich, regulatorisch), Kundenzustimmungen bei Change-of-Control-Klauseln, Finanzierungsbestätigungen sowie sonstige Freigaben durch Aufsichts- und Wettbewerbsbehörden

Qualitätsansatz: Die Vertragsverhandlung deckt alle kommerziellen, rechtlichen und steuerlichen Aspekte der Transaktion ab und wird von erfahrenen Transaktionsanwälten und Steuerexperten koordiniert begleitet.

 

ÜBER DIE AUTHOREN

Maurice Heinz ist geschäftsführender Gesellschafter in XQUENT’s Büro in München. Er betreut Mandaten bei Unternehmensverkauf, Nachfolge und Beteiligungen.


Exklusives Erstgespräch für UnternehmerInnen.

In einem persönlichen, vertraulichen Gespräch klären wir Ihre Situation, Zielsetzung und Fragen. Wir zeigen Ihnen mögliche Handlungsoptionen und Schritte auf.

Sie geben die Richtung vor. Wir bringen Erfahrung, Diskretion und Branchenkenntnis ein. Lernen wir uns kennen!

Maurice Heinz, Geschäftsführer

Häufige Fragen von Gesellschaftern

1. Wie lange dauert der Ablauf eines Unternehmensverkaufs?

Verkaufs- und Beteiligungsprozesse benötigen typischerweise 6 bis 18 Monate oder länger, abhängig von der Transaktionskomplexität.

Einfache nationale Transaktionen: 6-9 Monate

Einfacher Bieterprozess oder Direktverhandlung mit 3-5 Interessenten

Keine Kartellthemen

Marktübliche Finanzierungssituation

Keine regulatorischen Genehmigungen

Standard Share oder Asset Deal

Standard-Transaktionen: 9-12 Monate

Umfangreicher Bieterprozess mit 5-10 Interessenten

Keine oder einfache Kartellfreigabe (Bagatellverfahren)

Fremdfinanzierungen oder komplexere Finanzierungssituation

Überschaubare Vollzugsbedingungen

Wenige Rechtsgebiete in der EU

Komplexe Transaktionen: 12-18 Monate

Cross-border Deals mit internationalen Käufern

Kartellverfahren Phase II etc. erforderlich

Regulierte Branchen

Carve-out oder mehrere Gesellschaften

Komplexe Akquisitionsfinanzierung

Hochkomplexe Deals: 18+ Monate

Grenzüberschreitende Transaktionen

Mehrere Jurisdiktionen und Genehmigungen

Komplexe Außenwirtschaftsprüfungen (USA, China)

Komplexe Vollzugsbedingungen und Entflechtungen

Die wichtigsten Zeittreiber:

Regulatorik: Erweiterte Offenlegungspflichten und Genehmigungsverfahren

Finanzierung: Bankenfinanzierung

Prozessart: Auktion vs. Exklusivverhandlung

Geografie: Jede zusätzliche Jurisdiktion

Management-Kapazität: Unabhängig von der Komplexität sollten Geschäftsführer 15-20% ihrer Zeit einplanen, mit Spitzen bis 40% in kritischen Phasen

2. Welche Checkliste gibt einen groben Überblick zur Vorbereitung beim Unternehmensverkauf?

Eine systematisch aktualisierte Checkliste reduziert Risikofaktoren und beschleunigt den Ablauf deutlich. In der Anfangsphase sind mitunter folgende Themen im Fokus:

Phase 1 - Strategische Vorbereitung und Unternehmensbewertung

Gesellschafterkonsens zu Verkaufszielen und Preisstrategie

Unternehmensbewertung nach multiplen Verfahren (DCF, Multiplikatoren)

Deal-Blocker Identifikation und Lösungsstrategien

Steuerliche Optimierungsstrukturen mit Fachberatern

Management-Assessment zur Bewertung der Führungstiefe

Umsetzbare Verbesserungspotenziale identifizieren

Phase 2 - Marktpositionierung und Verkaufsunterlagen

Anonymisiertes Teaser-Profil (2-10 Seiten) erstellen

Confidential Information Memorandum (35-100 Seiten) aufbereiten

Management-Präsentation für Käufergespräche vorbereiten

Standardisierte Vertraulichkeitsvereinbarungen (NDA) erstellen

Prozessbrief mit klaren Verfahrensregeln definieren

Phase 3 - Systematische Käuferansprache und Qualifizierung

Tier-1, Tier-2 und Tier-3 Käufer bzw. Partner identifizieren

Diskrete Erstansprache ohne Unternehmensnennung

Geheimhaltungsvereinbarungen mit Interessenten abschließen

Vorqualifizierung der Käufer nach Seriosität und Finanzierungsfähigkeit

Phase 4 - Käuferauswahl und erste Verhandlung

Management-Präsentationen koordinieren

Letter of Intent (LOI) Verhandlungen führen

Indikative Kaufpreise evaluieren

Exklusivitätsvereinbarung mit präferiertem Kandidaten

Phase 5 - Due Diligence und Datenraum-Management

Virtueller Datenraum mit indexierten Daten und Unterlagen einrichten

Commercial, Financial und Legal Due Diligence Unterlagen bereitstellen

Q&A-Prozess mit Käuferberatern managen

Parallel Unternehmenskaufvertrag aufsetzen

Phase 6 - Vertragsverhandlung und Transaktionsabschluss (4-10 Wochen):

Kaufpreisstruktur und Zahlungsmodalitäten finalisieren

Verkäufergarantien und Haftungsverteilung verhandeln

Change-of-Control Klauseln mit Kunden und Anderen klären

Vollzugsbedingungen und behördliche Genehmigungen einholen lassen

Etc.

Praxistipp: Diese Checkliste zeigt exemplarische Themen und Aufgaben und werden individuell ausgearbeitet und transparent für alle Gesellschafter entlang des Prozessablaufs aktualisiert.

3. Wie läuft eine professionelle Due Diligence Prüfung mit dem Käufer beim Unternehmensverkauf ab?

Im Rahmen des Unternehmensverkaufs ist die Unternehmensprüfung das zentrale Prüfmodul zur Validierung aller werterheblichen Parameter der Zielgesellschaft. Sie sichert Käufern Informationsasymmetrien ab, identifiziert Werttreiber und dient als Grundlage für Preismechanismen, Vertragsstruktur und Risikoallokation – insbesondere bei der Übertragung von Anteilen an der Gesellschaft.

1. Festlegung der Inhalte

Transaktionsziel definieren, modularen Prüfrahmen festlegen (Anteilskauf / Sachkauf), Projektteam aufsetzen, digitalen Datenraum einrichten.

2. Informationsbereitstellung

Die systematische Anforderung und schrittweise Freigabe der Unterlagen erfolgt entlang von Hauptkategorien wie etwa Strategie , Finanzen, Recht, Steuern, Entwicklung, Betrieb, Kundenservice, Vertrieb, Personal, IT/ Technologie, ESG und weitere.

3. Modulare Analyse

Fachbereichsübergreifende Prüfung entlang bewährter Prüffelder der jeweiligen Käufer und Ihrer Prüfungsthemen.

4. Management-Dialog und Vertiefung

Fachliche Präsentationen, strukturierte Fragerunden, vertiefende Untersuchungen und Standortbesichtigungen – jeweils fokussiert auf Prüfungsthemen ausgerichtet.

5. Risikobeurteilung und Transaktionssicherung

Verdichtung aller Erkenntnisse in einem strukturierten Bericht. Ableitung von Anpassungen (z. B. Kaufpreis, Vertragsklauseln, Rücktrittsrechte) und der Handlungsoptionen für Vertragsverhandlung und Vollzug.

Im Rahmen von Unternehmensverkäufen gilt: Die Geschwindigkeit der Due Diligence wird maßgeblich durch die gezielte Verfügbarkeit entscheidungsrelevanter Daten bestimmt. Nicht die Masse der Dokumente zählt, sondern die Fokussierung auf das Wesentliche – sogenannte Wesentlichkeitsschwellen helfen, Prioritäten richtig zu setzen und eine Überfrachtung des Prozesses zu vermeiden. Insgesamt ist die Due Diligence weit mehr als eine rein formale Pflicht – sie ist ein Instrument zur Verhandlung und Vertragsentwicklung.

4. Wie werden Kaufverträge (Asset Deal / Share Deal) im Ablauf des Unternehmensverkaufs verhandelt?

Die professionelle Vertragsverhandlung folgt einem strukturierten Prozess mit klar definierten Rollen und bewährten Abläufen.

Teamzusammenstellung und Verhandlungsführung

Ein professionelles Verhandlungsteam wird typischerweise vom M&A-Berater koordiniert und umfasst spezialisierte Experten aus Recht, Steuern und Finanzen. Die Zusammenstellung erfolgt transaktionsspezifisch:

Verhandlungsleiter: M&A-Berater und mandatierte Gesellschafter

Transaktionsanwalt: Für Vertragsgestaltung und rechtliche Risikoabsicherung

Steuerberater: Zur Optimierung der steuerlichen Deal-Struktur

Gesellschafter, Geschäftsführer, Experten: Für inhaltliche Begleitung der Verhandlung

Parallele Vertragsentwicklung aus den Verhandlungen heraus

Vertraulichkeitsvereinbarungen (NDAs) und definierte Verhandlungsregeln schaffen von Beginn an einen professionellen Rahmen für strukturierte Gespräche. Der Transaktionsanwalt entwickelt nach Abstimmung mit der Käuferseite den initialen Vertragsentwurf.

Die Vertragsgestaltung variiert erheblich nach Transaktionsstruktur, Komplexität und Risikoverteilung. Eine strategische Herangehensweise von Beginn an – statt reaktiver Anpassungen – beschleunigt den Verhandlungsprozess erheblich.

Freizeichnung und Beurkundung

Nach erfolgreicher Einigung erfolgt die finale Abstimmung mit allen Entscheidungsträgern und Gesellschaftern. Bei Share Deals ist die notarielle Beurkundung gesetzlich vorgeschrieben, während Asset Deals je nach Umfang unterschiedliche Formerfordernisse aufweisen.

5. Welche Risikofaktoren gefährden den Verkaufsprozess?

Ein strukturiertes Risikomanagement bildet das Rückgrat jeder erfolgreichen Transaktion – ob Gesellschafter ihr Unternehmen verkaufen oder strategische Partner gewinnen wollen. Durch die frühzeitige Analyse kritischer Themenfelder im Ablauf des Unternehmensverkaufs lassen sich potenzielle Hindernisse identifizieren und proaktiv adressieren. Im Fokus stehen dabei typischerweise:

Kommerzielle Risiken:

Kundenwegfall bei Change-of-Control-Klauseln

Management-Key-Person-Dependencies

Marktvolatilität und Competitive-Response

Unternehmenswert-Erosion während Due Diligence

etc.

Strukturelle Risiken:

Kartellrechtliche Genehmigungsverfahren

Rechtliche Altlasten und Compliance-Defizite

Steuerliche Strukturdefekte und Prüfungsrisiken

Finanzierungs-Conditional bei Käuferseite

etc.

Operative Risiken:

Mitarbeiter-Fluktuation und Know-how-Verluste

Lieferanten-/Kundenbeziehung

IT-Integration und Datenmigration

etc.

Dies ist eine exemplarische Auswahl - Risiken werden fallspezifisch koordiniert. Eine Risikomitigation, also aktive Risikominimierung kann durch professionelle Unterstützung über einen M&A-Berater strukturiert unterstützt werden.

6. Was passiert mit Mitarbeitern beim Unternehmensverkauf?

Der effektive Umgang mit Personalthemen ist für den Transaktionserfolg ebenso entscheidend wie finanzielle oder operative Aspekte. Insbesondere im Zusammenhang mit Asset Deals ist zu analysieren, ob und wie Arbeitsverhältnisse übergehen, wie ein möglicher Betriebsübergang kommuniziert wird und welche Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung vor oder nach Signing sinnvoll sind. In einem internationalen Kontext variieren die rechtlichen Vorgaben deutlich: Während in der EU grundsätzlich ein automatischer Übergang der Arbeitsverhältnisse besteht (mit landesspezifischen Informationspflichten), erfolgt in den USA keine automatische Übernahme – hier muss sie vertraglich geregelt werden.

Als M&A-Berater begleiten wir die strategische Planung, Koordination und Umsetzung solcher Prozesse, insbesondere im Hinblick auf strukturierte Kommunikation und der Abstimmung. Rechtliche und steuerliche Bewertungen – etwa zur Anwendbarkeit von § 613a BGB, zur Ausgestaltung von Sozialplänen oder zur Prüfung bestehender Arbeitsverträge – obliegen hingegen der anwaltlichen bzw. steuerlichen Beratung. Für diese Aspekte arbeiten wir eng mit spezialisierten Kanzleien und Beratern zusammen, um ein abgestimmtes Gesamtbild sicherzustellen.

7. Welche Checkliste gilt für die Stakeholder-Kommunikation beim Unternehmenskauf?

Die richtige Kommunikationsreihenfolge ist entscheidend für einen störungsfreien Ablauf des Unternehmensverkaufs, unabhängig ob Asset Deal oder Share Deal.

Phase 1-2 (Vorbereitung)

Nur Geschäftsführung und ausgewählte Berater informieren

Absolute Vertraulichkeit beim Firmenverkauf nach außen

Keine Information an Mitarbeiter oder externe Partner

Know-how über geplante Transaktion schützen

Phase 3-4 (Käuferansprache bis LOI)

Erweiterter Führungskreis nach Need-to-know-Prinzip

Schlüsselpersonen mit Retention-Vereinbarungen sichern

Weiterhin keine breite Kommunikation beim Verkauf

Phase 5 (Due Diligence)

Abteilungsleiter für Due-Diligence-Prüfung einbinden

Betriebsrat gemäß rechtlich vorgeschriebenen Informationspflichten

Arbeitsverhältnis-relevante Themen vorbereiten

Phase 6 (Nach Signing)

Gesamte Belegschaft über Übergabe informieren

Vollzugsbedingungen koordiniert umsetzten

Öffentlichkeit über Deal koordiniert informieren

Etc.

Dies ist eine exemplarisch Auswahl - Risiken werden fallspezifisch koordiniert. Eine Risikomitigation, also aktive Risikominimierung erfolgt durch professionelle Unterstützung und strukturierte Planung durch M&A-Berater.

8. Wie läuft der Übergang von Due Diligence zum Vertrag beim Unternehmenskauf ab?

Der Phasenübergang von Due-Diligence-Prüfung zur finalen Vertragsverhandlung ist kritisch beim Unternehmenskauf, egal ob Share Deal oder Asset Deal.

Abschluss der ersten Due Diligence

Finaler Q&A-Prozess zu offenen Fragen

Management Summary der Due-Diligence-Ergebnisse

Chancen und Risiken der Transaktion bewerten

Vorbereitung der Vertragsverhandlung

Erster Entwurf für den Vertrag inkl. beispielsweise einer Share Deal oder Asset Deal Struktur

Rechtlich relevante Punkte durch Anwälte prüfen und einarbeiten

Erstellung einer Themen-Matrix für bestmöglichen Preis und optimale Konditionen

Abstimmung der Verhandlungsstrategie

Verhandlungsstart mit Due Diligence Ergänzungen

Kick-off Meeting zum Deal mit beiden Parteien

Festlegung des Verhandlungszeitplans

Definition der Entscheidungsträger für Übergabe

Etwaig ergänzende Due Diligence Prüfungen

Typische Herausforderungen

Unerwartete Erkenntnisse führen zu Nachverhandlungen

Zeitdruck durch auslaufende Exklusivität

Ein strukturiertes Übergangsmanagement beschleunigt diese kritische Phase des Unternehmensverkaufs.

9. Wie unterzeichnen Käufer und Verkäufer rechtlich wirksam den finalen Kaufvertrag?

Der Kaufvertrag finalisiert alle Verhandlungsergebnisse in rechtlich bindender Form nach Abschluss der Vertragsverhandlungsphase.

Signing Prozess:

Finaler Vertragsentwurf nach Anwalts-Abstimmung beider Seiten

Rechtliche Prüfung aller Transaktionsdokumente und Annexe

Gesellschafter-Beschlüsse für Vertragsunterzeichnung

Notarielle Beurkundung bei Share Deal Strukturen und spezifischen Asset Deals

Vorbereitung Vollzug:

Erfüllung aller Vollzugsbedingungen (Zustimmungen etc.)

Sogenannte Day-1-Readiness gemäß Vereinbarungen

Protokolle für operative Übergabe

Zeit zwischen Signing und Closing variiert je nach Vollzugsbedingungen zwischen wenigen Tagen und mehreren Monaten, in einzelnen Fällen auch länger.

10. Was passiert zwischen Signing und Closing beim Verkauf?

Die Signing-Closing-Phase variiert stark nach Transaktionskomplexität - von wenigen Wochen bis zu mehrere Monaten, in komplexen Fällen auch länger.

Einfache nationale Deals (2-4 Wochen)

Gesellschafterliste aktualisieren, finale Dokumentation

Notartermin, Kaufpreiszahlung, Übergabe

Typisch für: Inländische Käufer, keine regulatorischen Hürden

Standard-Transaktionen (4-12 Wochen)

Kartellfreigabe im Bagatellverfahren abwarten

Change-of-Control bei Hauptkunden

Typisch für: Ein Land, überschaubare Genehmigungen

Komplexe Cross-Border Deals (3-12 Monate)

Genehmigungen in mehreren Ländern einholen

Auslandsinvestitionsprüfung, Finanzierungsnachweis

Internationale Freigaben koordinieren

Typisch für: EU/USA/Asien-Transaktionen

Hochregulierte Transaktionen (>12 Monate)

Kartellverfahren Phase II

Branchenspezifische Genehmigungen

Auflagen umsetzen, Carve-out finalisieren

Typisch für: Sicherheitsrelevante bzw. regulierte Unternehmen

Exemplarische Verzögerungsfaktoren:

Unerwartete Kartellauflagen

Geopolitische Unsicherheiten und Sanktionen

Käuferfinanzierung

MAC-Event eintritt: Neuverhandlung erforderlich

Faustregel: Je komplexer die Transaktion, desto länger die Closing-Phase. Bei einfachen Deals macht sie 10-15% der Gesamtdauer aus, bei komplexen bis zu 35%. Je nach Situation können die Zeitläufe auch deutlich länger angesetzt werden. Eine professionelle Closing-Planung und -Vorbereitung im Vorfeld der Prüfungen minimiert Verzögerungen und beschleunigt den Abschluss.

11. Wie wird ein erfolgreiches Bieterverfahren beim Unternehmensverkauf durchgeführt?

Ein Bieterverfahren ist ein bewährtes Mittel, um im Ablauf eines Unternehmensverkaufs – ob als Asset Deal oder Share Deal – den bestmöglichen Deal zu erreichen. Bei professioneller Umsetzung entsteht echter Wettbewerb unter den Interessenten, ohne dabei unnötigen Druck oder Intransparenz zu erzeugen. Entscheidend sind folgende Learnings aus der Praxis:

Gezielte Käuferauswahl statt Masse:
Eine qualifizierte Shortlist mit passenden Käufern ist oft wirkungsvoller als eine breite Streuung.

Klare Struktur, aber flexibel im Detail:
Der Ablauf sollte klar getaktet sein – vom Teaser bis zum verbindlichen Angebot – zugleich aber Spielraum für präferierte Käufer bieten (z. B. bei Due Diligence oder SPA-Kommentierung).

Informationssteuerung als Vertrauenselement:
Einheitlicher Datenraum-Zugang und strukturierte Kommunikation schaffen Vertrauen, Vergleichbarkeit und Prozessklarheit – essenziell für eine faire Transaktion.

Vertragsrelevante Elemente gezielt platzieren:
Wer den Kaufvertrag im frühen Stadium sinnvoll kommentiert, zeigt Ernsthaftigkeit und Professionalität.

Verhandlungsdynamik fokussiert und fair steuern:
Wettbewerb darf kein Selbstzweck sein. Transparente Kommunikation und glaubwürdige Parallelität führen zu besseren Ergebnissen – ohne das Vertrauen zu gefährden.

Mit Erfahrung, Augenmaß und transparenter Kommunikation entstehen bessere Ergebnisse – unabhängig davon, ob Share Deal oder Asset Deal. Das gilt für Verkäufer ebenso wie für Käufer.

12. Was ist beim Übergang nach dem Verkauf zu beachten?

Der Übergang, sofern es dazu Vereinbarungen gibt, umfasst je nach Verhandlung verschiedene Optionen: Consulting-Verträge für temporäre Beratungstätigkeit, Management-Beteiligung mit Verbleib in operativer Führung, Board-Mandate im Aufsichtsrat oder Beirat, Earn-Out-Management mit aktiver Mitwirkung bei Zielerreichung und dokumentierten Wissenstransfer oder auch keine weiteren Vereinbarungen. Strukturiertes Übergangsmanagement sichert den Erfolg und reduziert Integrationsrisiken. Eine Umsetzung dieser Vereinbarungen wird in der Regel im engen Schulterschluss beiderseits operationalisiert.

13. Was ist der Unterschied zwischen Signing und Closing?

Signing Closing Unterschied: Signing ist die rechtskräftige Vertragsunterzeichnung durch beide Parteien mit schuldrechtlicher Verpflichtung, aber noch ohne Eigentumsübergang. Closing ist die tatsächliche Durchführung der Transaktion mit finalem Eigentumsübergang und Kaufpreiszahlung nach Erfüllung aller Vollzugsbedingungen (Kartellfreigaben, ggfs. Finanzierungsbereitstellungen, behördliche Genehmigungen). In der Zwischenzeit führt der Verkäufer das Unternehmen im ordentlichen Geschäftsverlauf weiter.

 

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Maurice Heinz, Geschäftsführer

 

Der Weg zum erfolgreichen Unternehmensverkauf

Zentrale Erfolgsfaktoren für einen erfolgreichen Ablauf 

Der strukturierte Ablauf eines Unternehmensverkaufs, wie er in den sechs Phasen dargestellt wurde, bildet das Fundament für eine erfolgreiche Transaktion. Von der strategischen Vorbereitung bis zum finalen Vertrag zeigt sich: Nur wer seinen Betrieb professionell auf den Verkauf vorbereitet und den Prozess systematisch durchführt, kann den optimalen Unternehmenswert realisieren.

Die Praxis bestätigt, dass Gesellschafter, die ihren Betrieb veräussern möchten, durch professionelle Begleitung deutlich bessere Ergebnisse erzielen. Der Wert des Unternehmens manifestiert sich nicht nur in Finanzkennzahlen, sondern auch in der Qualität der Vorbereitung und Präsentation gegenüber potenziellen Käufern.

Kernerkenntnisse zum Verkaufsprozess

Rechtlich einwandfreie Strukturen und eine saubere Due-Diligence-Vorbereitung sind unerlässlich, um den Unternehmenswert zu maximieren. Jede Phase des Verkaufsprozesses trägt dazu bei, dass der Unternehmensverkauf erfolgreich abgeschlossen werden kann:

  1. Strategische Vorbereitung: Die frühzeitige Identifikation von Deal-Blockern und die professionelle Aufbereitung der Finanzunterlagen legen den Grundstein für den gesamten Prozess

  2. Professionelle Marktansprache: Die systematische Käuferidentifikation und -qualifizierung entscheidet maßgeblich über die Anzahl und Qualität der Angebote

  3. Strukturierte Verhandlungsführung: Ein ausgewogener Vertrag, der beide Parteien fair berücksichtigt, sichert die nachhaltige Umsetzung der Transaktion

Handlungsempfehlungen für Verkäufer

Unternehmer, die ihren Betrieb veräussern wollen, sollten folgende Aspekte besonders beachten:

  • Zeitplanung: Ein realistischer Zeitrahmen von 9-15 Monaten ermöglicht eine sorgfältige Prozessführung ohne unnötigen Zeitdruck

  • Professionelle Unterstützung: Spezialisierte M&A-Berater verfügen über die notwendige Expertise und Käufernetzwerke

  • Transparenz: Offenheit gegenüber Käufern schafft Vertrauen und beschleunigt den Verkaufsprozess

XQUENT Strategie- und Transaktionsberatung

Strikte Vertraulichkeit:

Alle Gespräche und Analysen unterliegen umfassender Geheimhaltungsvereinbarung und werden mit höchster Diskretion geführt. Der Schutz sensibler Unternehmensinformationen hat hohe Priorität und wird durch umfassende NDA-Strukturen abgesichert.

Umfangreicher M&A Service:

Ob strategische Marktpositionierung, systematische Käuferidentifikation über das weltweite Netzwerk, marktführende Datenbanken oder die unternehmensinterne Unternehmensbörse bis hin zur professionellen Prozessleitung und Verhandlungsführung – wir begleiten Sie durch den kompletten Unternehmensverkauf.

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